Nach der Schule

Wie wird eigentlich der Übergang von der Schule zur Arbeitswelt an unserer Schule gestaltet und wie wird dieser im Unterricht eingebaut?

Unsere Schülerinnen und Schüler müssen und sollen je nach den individuellen Möglichkeiten ihre Zukunft im Arbeitsleben bestmöglich gestalten können. Hier ist es besonders wichtig sich zeitig ausprobieren zu können, verschiedene Bereiche der möglichen Arbeitswelt kennenzulernen, die Fähigkeiten, Stärken und Vorlieben zu finden und auch ganz offen über Wünsche und Möglichkeiten zu reden.
Unsere Schule hat ein Konzept erarbeitet, um den Prozess des Übergangs vom Schul- in das Arbeitsleben bestmöglich zu gestalten.

Gestartet wird im 8. Schulbesuchsjahr. Hier wird als erster Schritt des Konzeptes zum Übergang mit dem berufsfeldbezogenen Unterricht begonnen. Dazu werden die Eltern zu Beginn des Schuljahres in der ersten Elternversammlung informiert. Auch werden nun erstmals im Förderplan Förderziele mit Bezug zu arbeitsfeldbezogenen Kompetenzen erarbeitet. Der berufsfeldbezogene Unterricht beinhaltet vor allem das Kennenlernen von möglichen Tätigkeitsfeldern im späteren Arbeitsalltag, wie z.B. Holztechnik, Wäsche- und Textilpflege, Garten- und Landschaftspflege, Keramik und Ernährung- und Hauswirtschaft. Hierbei ist das Üben von arbeitsrelevanten Tätigkeiten, das Erkennen von Vorlieben und Abneigungen und das Entwickeln von Zukunftsvorstellungen im Fokus.

Im zweiten Schritt, während des 9. Schulbesuchsjahres, kommt zum berufsfeldbezogenen Unterricht die Planung und Durchführung des ersten Praktikums dazu. Hier sollen die Schülerinnen und Schüler Werkstätten für behinderte Menschen kennenlernen. Zu Beginn des Schuljahres werden während der Elternversammlung die Organisationsformen, Orte und auch Partner der Praktika vorgestellt. Während dieser Elternversammlung wird auch die BOM- Berufsorientierende Maßnahme des IFD- Integrationsfachdienst vorgestellt. Hier gibt es dann die Möglichkeit für eine erste Kontaktaufnahme mit dem IFD.

Das 10. Schulbesuchsjahr beinhaltet als dritten Schritt zusätzlich zu den Praktika die stärkere Präsenz des IFD, falls diese Maßnahme von den Eltern gewünscht wird. Hier lernen sich die Mitarbeiterinnen/ Mitarbeiter und Schülerinnen/ Schüler kennen. Es werden Fähigkeitsprofile der Teilnehmerinnen und Teilnehmer erstellt und es finden Orientierungsgespräche mit Eltern, Schülerinnen/ Schülern und Schule statt.

Der vierte Schritt im 11. Schulbesuchsjahr startet mit der Information über individuelle Zukunftskonferenzen. Hier werden gemeinsam mit den Eltern anhand der arbeitsfeldbezogenen Kompetenzen der Schülerinnen und Schülern die arbeitsfeldbezogenen Förderziele vereinbart und Absprachen zu weiteren Praktika getroffen. Der berufsfeldbezogene Unterricht findet weiter statt und das Kennenlernen unterschiedlicher Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten im Rahmen des Wirtschafts- und Sachkundeunterrichtes ist ebenfalls Unterrichtsinhalt. Ebenfalls gibt es nun erstmals die Möglichkeit von Blockpraktika für einzelne Schüler und die Einrichtung eines regelmäßigen Praktikumstages.

Im 12. Schulbesuchsjahr startet der fünfte und letzte Schritt zum Übergang Schule und Arbeit. Es finden erneut individuelle Zukunftskonferenzen statt, hier mit den Schülerinnen und Schülern und den Eltern, bzw. dem gesetzlichen Betreuer. Wenn die Eltern es wollen, werden durch die Schule die Kontaktdaten der Schulabgängerinnen und -abgänger an die Arbeitsagentur weitergeleitet, um die Kontaktaufnahme in die Wege zu leiten. Auch hier finden individuelle Praktikumstage oder Blockpraktika statt.
Durch diese schrittweise und langfristige Gestaltung des Übergangs von Schule in die Arbeitswelt können viele Fragen gestellt und beantwortet werden, viele Konflikte zwischen Wunsch und Realität zufriedenstellend gelöst werden und den Schülerinnen und Schülern wird ermöglicht aus vielen Bereichen ihr „Steckenpferd“ zu ermitteln. Uns als Schule ist es hier besonders wichtig die Eltern und Schülerinnen und Schülern bestmöglich bei allen Fragen und evtl. Problemen zu unterstützen und als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. Immer wieder ist es besonders für uns Lehrerinnen und Lehrer großartig bei Pratika in den Werkstätten unsere „alten“ Schülerinnen und Schüler zu treffen und zu sehen wie toll sie in ihrem individuellen Arbeitsleben angekommen sind.